Digitale Layout-Standards
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In der heutigen digitalen Welt sind barrierefreie PDFs eine Möglichkeit, um sicherzustellen, dass alle Personen Zugang zu Informationen haben. Es ist wichtig, dass Unternehmen und Organisationen die Bedeutung von Barrierefreiheit erkennen und die notwendigen Schritte unternehmen, um ihre PDF-Dokumente barrierefrei zu gestalten. Auf welche Aspekte muss man bei der Erstellung von barrierefreien Layouts achten und was bedeutet Barrierefreiheit überhaupt?
Barrierefreie PDFs sind digitale Publikationen, die für Menschen mit Behinderungen leicht zugänglich und nutzbar sind. Sie ermöglichen es Personen mit Sehbehinderungen, Dokumente mithilfe von Screenreadern zu lesen, und Menschen mit motorischen Einschränkungen, durch das Dokument mithilfe von Tastenkombinationen oder speziellen Eingabegeräten zu navigieren.
Bevor es in die Layout-Phase der Texte geht, stellen Sie sich zunächst folgende Frage: Wie definiert sich die Zielgruppe? Welche Personen werden aller Voraussicht nach mehrheitlich die Texte lesen? Welches Durchschnittsalter, welches Geschlecht, welchen Beruf, welches Einkommen und welchen Wohnort haben sie? Und welche Bedürfnisse, Erwartungen, Motive, Gefühle, Einstellungen und Verhaltensweisen lassen sich daraus schlussfolgern? Je genauer die Zielgruppe definiert wird, umso besser lässt sich beurteilen, welche Form der Barrierefreiheit sich für das Layout anbietet. Wenn sich die Publikation z.B. in erster Linie an ältere Menschen richtet, so muss die volle Barrierefreiheit für eingeschränkt Sehende gewährleistet sein.
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Es ist wichtig zu beachten, dass die Erstellung von barrierefreien PDFs nicht nur für Menschen mit Behinderungen von Vorteil ist. Auch Menschen ohne Behinderungen profitieren von gut strukturierten und leicht zugänglichen Dokumenten. Einige Mindeststandards der Barrierefreiheit können und sollten sie in jedem Layout einhalten. Andere Aspekte der Barrierefreiheit sind nicht immer sinnvoll, da sie die Ästhetik des Layouts beeinträchtigen und den Lesekomfort für Nutzer ohne Einschränkungen erheblich einschränken können.
Die durch Tools technisch prüfbaren Standards der Barrierefreiheit sollten immer gewährleistet sein, wenn das Dokument digital veröffentlicht wird. Um ein PDF technisch barrierefrei zu gestalten, müssen mehrere Aspekte beachtet werden:
Screenshot aus dem Programm InDesign: Mit Software wie Acrobat oder InDesign lassen sich Metadaten für das Dokument anlegen und Inhalte taggen.
Barrierefreiheitsprüfung: Die Barrierefreiheit von PDF-Daten lässt sich z.B. in Acrobat prüfen.
Mit der fehlerfreien Überprüfung der zuvor genannten Punkte erfüllt Ihr Dokument wesentliche Bedingungen der Barrierefreiheit. Damit ist aber nicht gesagt, dass das Layout tatsächlich vollumfänglich barrierefrei ist. Mit der softwareseitigen Überprüfung werden nur technisch erfassbare Standards getestet. Zum Beispiel, ob die Texte für Screenreader auslesbar sind und ob alle Inhalte getagt wurden.
Sobald die Gestaltung komplexer und ästhetisch variabler wird, stehen z.B. Farbgebung und Typografie der Barrierefreiheit oftmals entgegen. Es muss anhand der Zielgruppe abgewogen werden, wie umfassend das Dokument gestalterisch barrierefrei angelegt wird und inwieweit man dazu bereit ist, die visuelle Gestaltung hinten anzustellen.
Folgende Kriterien der gestalterischen Barrierefreiheit müssen bei einem PDF-Layout eigentlich berücksichtigt werden:
Je mehr das Layout vom Design, der Struktur und der Typografie barrierefrei angelegt wird, desto unansehnlicher wird das Layout aus der rein ästhetischen Design-Perspektive. Für eingeschränkt Sehende sind die Kriterien einer leicht zu erfassenden und schönen Gestaltung jedoch abweichend zu den herkömmlichen Standards. Idealerweise müssten daher immer zwei Dokumente angelegt werden. Das ist ökonomisch jedoch aufwendig und damit selten praxistauglich.
Daher ist zu Beginn eines Layout-Projekts immer abzuwägen, welche Aspekte der Barrierefreiheit für die Zielgruppe unerlässlich sind und auf welche verzichtet werden können. Halten Sie als Mindeststandard immer die technischen Kriterien der Barrierefreiheit ein. Diese lassen sich ohne große Layout-Anpassungen umsetzen. Am Ende ist Barrierefreiheit bei PDF-Daten immer ein Kompromiss.
Philip Esch | 20. April 2023